Ökonom fordert Krisenprogramme gegen Wirtschaftsflaute

Der Direktor des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK), Gustav Horn, hat angesichts der angespannten Wirtschaftslage Krisenprogramme gegen die Flaute gefordert.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Die Befürchtungen der OECD sind leider berechtigt", sagte Horn der Online-Ausgabe des "Handelsblattes". "Während die Konjunktur in Deutschland noch bis in den Sommer hinein sehr kräftig aussah, sind die Zeichen für einen Abschwung im kommenden Winter unübersehbar." IMK-Chef Horn glaubt, dass nicht der Konsum die Schwachstelle der Konjunkturdynamik sein werde, sondern die Exporte und in der Folge die Ausrüstungsinvestitionen.

"Ursächlich hierfür sind die weltwirtschaftliche Abkühlung, das Auslaufen der Konjunkturpakete und die Folgen der Krise im Euroraum", sagte der Ökonom. Einzig die Euro-Krise sei derzeit wirtschaftspolitisch zu beeinflussen. "Denn die Austeritätsprogramme haben die Wirtschaften in den Krisenländern teilweise abstürzen lassen, was die Finanzmärkte zusätzlich verunsichert hat", analysiert Horn weiter.

"Diese Turbulenzen werden auf Dauer den Investitionsprozess in der Realwirtschaft gefährden." Nötig sind daher aus Horns Sicht "Krisenprogramme", die ohne eine "Austeritätsrezession" auskommen. "Ansonsten verheißt der konjunkturelle Ausblick auf 2012 nichts Gutes."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 08.09.2011

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