Übergriffe auf Journalisten in der Ukraine halten an

Die Übergriffe auf Journalisten in der Ukraine halten an.

Kiew (dts Nachrichtenagentur) - Pro-russische Bürgerwehren entführten Journalisten, um sie mundtot zu machen oder Lösegelder zu erpressen, während radikale ukrainische Nationalisten zu ähnlichen Taten aufrufen, teilte die Organisation "Reporter ohne Grenzen" am Donnerstag mit. Demnach nehme das ukrainische Militär immer wieder russische Journalisten fest, die anschließend von offizieller Seite als Terroristen dargestellt werden. "Es ist erschreckend zu sehen, wie Journalisten in der Ukraine zwischen die Fronten geraten und zum Spielball politischer Interessen werden. Dass wir heute über Folter und Entführung von Journalisten im Herzen Europas sprechen müssen, zeugt von einem schwer vorstellbaren Ausmaß an politischer Verrohung", sagte ROG-Geschäftsführer Christian Mihr. "Journalisten müssen auch in einer Konfliktsituation in der Lage sein, unbehelligt über die Aktivitäten aller Akteure zu recherchieren und zu berichten." Die ROG-Partnerorganisation Institute of Mass Information (IMI) hat seit Jahresbeginn 218 Angriffe auf Journalisten in der Ukraine gezählt.

In Simferopol seien am vergangenen Sonntag sechs Journalisten festgenommen und mehrere Stunden lang von russischen Sicherheitsdiensten verhört worden. Im Osten der Ukraine wurden am Montag zwei Journalisten eines russischen Fernsehkanals von der ukrainischen Armee festgenommen, teilte ROG weiter mit.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 22.05.2014

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