ACE: Immer mehr Radfahrer ignorieren Zebrastreifen

Zebrastreifen werden zunehmend zum Brennpunkt für Verkehrsvergehen in Deutschland: Laut einer aktuellen Untersuchung des Auto Clubs Europa (ACE), die der "Bild-Zeitung" (Montagausgabe) exklusiv vorliegt, ignorieren vor allem Radfahrer die bindenden Verkehrsregeln an deutschen Fußgängerüberwegen.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Laut ACE missachtet im Schnitt jeder zweite Radfahrer (57 Prozent) das Haltegebot an Zebrastreifen, wenn dort Fußgänger unterwegs sind. Zwei Drittel (68 Prozent) der Radfahrer steigen beim Queren von Zebrastreifen nicht wie vorgeschrieben ab, sondern fahren verbotenerweise zur anderen Straßenseite und bedrängen dabei Fußgänger. ACE-Sprecher Rainer Hillgärtner sagte dazu der "Bild-Zeitung": "Die Verkehrsmoral gerät unter die Räder. Weg-hier-jetzt-komm-ich, das ist das Motto aggressiver Rüpel-Radler." Für seine Untersuchung nahm der ACE im vergangenen Sommer 461 Zebrastreifen in 171 Städten ins Visier und wertete dabei das Verhalten von insgesamt 30.055 Kraftfahrern, 36.073 Fußgängern und 13.324 Radfahrern aus. Laut ACE kam es im Jahr 2011 bundesweit zu 4.739 Unfällen mit Personenschäden an Zebrastreifen - das ist ein Plus von sieben Prozent gegenüber dem Vorjahr (2010: 4.428 Fälle).

Laut ACE wurden 71,2 Prozent der Unfälle an Zebrastreifen von Autofahrern und Zweiradfahrern (einschließlich Radfahrern) verursacht, 28,8 Prozent der Unfälle gingen laut ACE auf das Konto von Fußgängern.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 11.11.2013

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