ADAC: Volkswirtschaftlicher Nutzen von Pkw-Verkehr übersteigt verursachte Kosten

Der volkswirtschaftliche Nutzen des Pkw-Verkehrs in Deutschland übersteigt die von ihm verursachten Kosten nach Angaben des ADAC bei weitem.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie, die im Auftrag des Verkehrsclubs erstellt wurde und die der "Welt" vorab vorliegt. Danach gehen rund zwei Millionen Menschen einer Beschäftigung nach, die in unmittelbarem Zusammenhang mit dem Pkw-Verkehr steht. Dabei erzielen sie ein Einkommen von 57 Milliarden Euro und sorgen für eine Bruttowertschöpfung von 119 Milliarden Euro, heißt es in der Studie, die der ADAC am Montag in Berlin offiziell vorstellen wird.

Die Experten haben im Auftrag des ADAC errechnet, dass aus dem Pkw-Verkehr und der damit verbundenen Produktion von Autos (ohne Export) Steuereinnahmen von jährlich mehr als 50 Milliarden Euro resultieren. "Ich ärgere mich, wie einseitig über die negativen Folgen des Verkehrs diskutiert wird", sagte der ADAC-Vizepräsident für Verkehr, Ulrich Klaus Becker. "Viel zu kurz kommt meist, welche Bedeutung der Pkw-Verkehr über den persönlichen Nutzen für den Einzelnen hinaus für unsere Volkswirtschaft und die Entwicklung der Gesellschaft hat", so Becker.

In der Expertise wird allerdings eingeräumt, neben dem gestifteten Nutzen stünde "außer Frage, dass von Kraftfahrzeugen auch Umweltschäden und gesundheitliche Beeinträchtigungen verursacht werden". In der ADAC-Studie wird darauf verwiesen, dass die Bruttowertschöpfung der Beschäftigten im Bereich Pkw-Verkehr fünf Prozent der Gesamt-Bruttowertschöpfung Deutschlands ausmache. Die Steuereinnahmen, die sich daraus und aus der Fahrzeugproduktion ergeben, entsprächen knapp zehn Prozent der Gesamtsumme, die dem Fiskus jedes Jahr zufließe.

Fazit: "Vom Pkw-Verkehr profitiert die gesamte Gesellschaft, da Pkw-Verkehrsleistungen in wirtschaftliche Wertschöpfungsprozesse wie auch in den Alltag der Menschen fest integriert sind." Der ADAC appelliert vor diesem Hintergrund an die Politik, Autofahrer nicht weiter finanziell zu belasten. Bei "volkswirtschaftlichen und finanzpolitischen Maßnahmen und Entscheidungen sollte die Bedeutung des Pkw angemessen berücksichtigt werden".

Steigende Mobilitätskosten könnten sich negativ auf die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft auswirken und zu sozialen Härten führen. Die Kosten der Mobilität belasteten die privaten Haushalte ohnehin immer stärker. "Im Zeitraum 1995 bis 2012 (Dezember) ist der Kraftfahrer-Preisindex um 51 Prozent deutlich gestiegen, die Kraftstoffpreise sogar um 115 Prozent", heißt es in der Studie. Insgesamt hätten die Lebenshaltungskosten nur um etwa 30 Prozent zugenommen.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 09.06.2013

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