AKW-Kompromiss zur Laufzeit-Debatte in Sicht

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - In der Debatte über längere Laufzeiten für deutsche Kernkraftwerke zeichnet sich offenbar ein Kompromiss ab.

Demnach könnten alte Kraftwerke bereits 2011 abgeschaltet werden, andere würden im Gegenzug länger laufen. Die Bundesregierung prüft laut einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" derzeit neue Sicherheitsauflagen für Reaktoren. Entscheidet sich die schwarz-gelbe Koalition für diese Alternative, könnten schon im kommenden Jahr die ersten "zwei oder drei" Atomkraftwerke vom Netz gehen.

Noch stehe aber nicht fest, welche Reaktoren abgeschaltet werden und um wie viele Jahre sich die Laufzeit der übrigen Kraftwerke verlängert. Der Kompromiss lasse den Betreibern zusätzlich die Möglichkeit, die Laufzeiten von älteren Werken auf neuere Modelle zu übertragen, wodurch diese deutlich länger in Betrieb blieben. Über die durchschnittliche Verlängerung der Anlagen herrscht bislang noch Uneinigkeit.

Ein Bündnis in Union und FDP fordert nach Informationen des Nachrichtenmagazins "Spiegel", die Reaktoren im Schnitt 14 Jahre länger laufen zu lassen. Umweltminister Norbert Röttgen spricht sich dagegen für kürzere Laufzeiten von etwa sechs bis acht Jahren aus. Ein Energiekonzept soll bis zum Herbst alle Fragen klären und Fristen festlegen.

Der bisherige AKW-Kompromiss sieht das Abschalten der sieben ältesten Reaktoren bis Mitte 2012 vor.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 09.08.2010

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