AOK: Regierung muss von Ärzten und Kliniken mehr Leistung verlangen

Die AOK hat vor Beratungen der Koalition über eine neue Gesundheitsreform eine bessere medizinische Versorgung gefordert.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Ärzte und Kliniken müssten den Versicherten "endlich mehr Leistung für mehr Geld" bieten, sagte der stellvertretende Vorstandschef des AOK-Bundesverbands, Jürgen Graalmann, der Tageszeitung "Die Welt" (Montagausgabe). Er warnte zugleich davor, den Versicherten dafür "erneut in die Tasche zu greifen." Graalmann sagte, Ärzte und Kliniken bekämen in diesem Jahr von jedem Versicherten 250 Euro mehr als noch im Jahr 2008. Dafür müssten sie Behandlungsqualität und Service verbessern.

Den Krankenkassen sei es bisher faktisch unmöglich, direkt mit Ärzten und Krankenhäusern Verträge zu schließen. Man wolle den Versicherten aber "bestmögliche Versorgung zu angemessenen Preisen" bieten. Graalmann sagte, die AOK sei in diesem Zusammenhang bereit, Ärzte und Kliniken für bessere Qualität besser zu honorieren - umgekehrt würde dann bei Nichterfüllung bestimmter Standards Geld gekürzt.

Die Gesundheitspolitiker der schwarz-gelben Koalition wollen am Montag erstmals über ein Reformgesetz beraten, mit dem die medizinische Versorgung in Deutschland verbessert werden soll. Gleichzeitig soll einem erwarteten Artmangel entgegengewirkt werden. Wichtigste Punkte dabei sind veränderte Regeln für die Niederlassung von Ärzten und eine Reform des Medizinstudiums.

Das Gesetz soll in den kommenden drei Monaten erarbeitet werden und vor Ostern in Form von Eckpunkten vorliegen. Es wäre das dritte Reformgesetz von Gesundheitsminister Philipp Rösler (FDP).

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 17.01.2011

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