AOK-Chef kritisiert Klinikreform als Kostentreiber ohne Nutzen

Der Chef des AOK-Bundesverbandes Jürgen Graalmann hat die geplante Klinikreform als Kostentreiber ohne Nutzen kritisiert: "Der Beitragszahler soll im Rahmen dieser Krankenhausreform kräftig zur Kasse gebeten werden, aber ohne dass er als Patient einen erkennbaren Nutzen davon hat. Das geht nicht", sagte Graalmann der "Rheinischen Post" (Freitagsausgabe). Der AOK-Chef bezweifelt zudem, dass die geplanten Gesamtkosten der Reform von 3,7 Milliarden Euro in drei Jahren "realistisch angesetzt" seien. "Ich rechne eher mit fünf Milliarden Euro", sagte Graalmann.

Der AOK-Chef kritisierte zudem das Vorhaben, wonach Kliniken mit schlechter Qualität künftig Abschläge hinnehmen sollen. "Wenn Kliniken tatsächlich qualitativ unzureichende Leistungen erbringen, dann reichen auch keine Abschläge aus, dann darf das Krankenhaus die entsprechende Operation oder Behandlung schlicht nicht mehr erbringen." Graalmann forderte vielmehr "verbindliche Qualitätsmindeststandards", ohne deren Einhaltung die Kliniken keine Leistungen erbringen sollten.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 02.01.2015

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