ARD-Hauptstadtstudio: Gabriel dementiert Rücktrittsabsichten

Der mit schwachem Ergebnis wiedergewählte SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel hat bestritten, dass er gestern nach der Wahl nur durch die Intervention von Parteifreunden von einem Rücktritt abgehalten wurde.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Im ARD-"Bericht vom Parteitag" sagte Gabriel: "Ich habe mich auch gewundert, dass jetzt alle kamen." Man habe "gewusst, dass das ein Parteitag wird, an dem Meinungsdifferenzen ausgetragen werden." Es gäbe einen Teil von SPD-Mitgliedern, die sich mit dem Regieren schwer täten.

Nicht alles Wünschbare sei aber immer sofort umzusetzen. Es gelte der Satz von Willy Brandt, dass die SPD die Partei des donnernden Sowohl-als-auch sein müsse. Gabriel machte den Koalitionspartner CDU/CSU mitverantwortlich für das Erstarken rechtsradikaler Parteien in Europa.

Er habe der Bundeskanzlerin immer gesagt, wenn man bei den Franzosen zu sehr die Sparschraube anziehe, steige die Arbeitslosigkeit und man unterstütze so den Front National. Gabriel betonte, er habe auch mit einem 75 Prozent-Wahlergebnis als Vorsitzender den Anspruch, Kanzler werden zu können. Dennoch rate er seiner Partei, erst Anfang 2017 zu entscheiden, wen sie als Kanzlerkandidat aufstelle.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 12.12.2015

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