ARD-Korrespondent Ruge war im Visier des KGB

Als ARD-Korrespondent in Moskau hat Gerd Ruge in den 1950er Jahren die permanente Überwachung durch den KGB erlebt.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Wenn ich nach Hause in mein Hotel kam, klingelte, kaum hatte ich die Tür zugemacht, das Telefon", sagte Ruge dem "Zeit-Magazin". "Es war niemand dran. Dann wusste ich: Das waren die Freunde vom KGB."

Um die KGB-Männer abzuschütteln, habe er 1957, als er den verfolgten Schriftsteller Boris Pasternak besuchte, erst ein Taxi, dann die U-Bahn und den Zug genommen. Schließlich sei er zu Fuß über die Felder zu Pasternaks Datsche gelaufen. "Ich war sicher: Jetzt hast du sie abgehängt!", erinnert sich der heute 85-jährige Journalist.

"Zwanzig Jahre später traf ich einen KGB-Mann, der zeigte mir ein Foto, aufgenommen aus dem Wipfel eines Baumes", so Ruge. "Da sah man mich mit Pasternak spazieren gehen. Der KGB-Mann meinte: `Ihnen wird es gefallen, wir brauchen es nicht mehr.`"

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 13.08.2013

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