Abschaffung der Abgeltungsteuer: Schäuble hofft auf Milliardeneinnahmen

Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) verspricht sich von der Abschaffung der Abgeltungsteuer Mehreinnahmen von rund zwei Milliarden Euro bei Bund, Ländern und Gemeinden.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Knapp die Hälfte davon würde auf den Bund entfallen, schreibt das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel". Der Wert gelte für das derzeit niedrige Zinsniveau, heißt es demnach im Bundesfinanzministerium. Bei höheren Zinsen würden auch die Einnahmen steigen.

Die Abgeltungsteuer von 25 Prozent wird auf Kapitalerträge erhoben. Mit dem günstigen Tarif soll Fluchtgeld aus dem Ausland zurückgelockt werden. Schäuble hatte die pauschale Niedrigsteuer vorige Woche öffentlich zur Disposition gestellt.

Die Bürger müssten auf ihre Kapitalerträge dann wieder ihren persönlichen Einkommenssteuersatz zahlen, der in der Regel höher ausfällt. Schäuble will die Maßnahme aber erst in der nächsten Legislaturperiode angehen, weil die CSU sich mit Berufung auf den Koalitionsvertrag jeder Steuererhöhung widersetzt, schreibt der "Spiegel" weiter. Seine Überlegung begründe er damit, dass es keinen Grund mehr gebe, Steuerzahler mit Kapitalerträgen zu privilegieren.

2017 startet der automatische Informationsaustausch über Zinseinkünfte zwischen 56 Ländern und Territorien.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 12.11.2015

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