Ackermann hält rückblickend Mehrzahl seiner Einschätzungen für richtig

Der ehemalige Chef der Deutschen Bank, Josef Ackermann, hält rückblickend die Mehrzahl seiner Einschätzungen für richtig.

Frankfurt/Main (dts Nachrichtenagentur) - "Die Entwicklung hat mich meistens bestätigt", sagte er dem Nachrichtenmagazin "Focus" im Hinblick auf die öffentliche Kritik an seinen Entscheidungen, in der Finanzkrise staatliche Hilfe für die Deutsche Bank abzulehnen und die Griechenland-Sparziele öffentlich in Frage zu stellen. Ackermann legt nach eigenen Worten Wert darauf, dass die Darstellung seines Lebenswerks und sein späteres Bild in den Geschichtsbüchern der Realität entsprechen: "Ich möchte, dass die Wahrheit siegt." In diesem Zusammenhang hält er auch seine Entscheidung für richtig, dass er als Bankchef zuletzt sehr stark die politische Öffentlichkeit gesucht hat: "Die letzten, wenn man so will, `politischen Jahre` waren die wichtigsten in meinem bisherigen Berufsleben. In dieser Zeit konnte ich mehr bewirken als ein reiner Banker. Für die Gesellschaft, aber auch für die Bank und für mich selbst." Ackermann gewährte "Focus" Einblicke in seine Persönlichkeitsstruktur und bezeichnet sich als einen überaus kontrollierten Menschen: "Ich habe mich im Laufe meines Berufslebens diszipliniert", sagte er und: "Ich versuche, meine Probleme selbst zu lösen."

Er erkennt jedoch auch die Gefahr, dass sich viele Manager allzu sehr gegenüber der Außenwelt abpanzern: "Man droht abzustumpfen, gewisse Dinge nicht mehr an sich heranzulassen. Die Feinheiten nicht mehr zu spüren, auch emotionale Verletzungen des Gegenüber."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 03.06.2012

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