AfD gründet Wirtschaftsverband

Die Alternative für Deutschland dringt weiter vor ins Terrain der CDU: Am 24. Januar will die eurokritische Partei das "Mittelstandsforum der AfD" gründen, einen Wirtschaftsverband, der dem Wirtschaftsrat der CDU nachempfunden ist und die Interessen mittelständischer Unternehmer vertreten soll.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Das Gründungstreffen in Kassel sollen die AfD-Bundessprecherin Frauke Petry und Heinrich Weiss, Aufsichtsratschef des Anlagenbauers SMS und ehemaliger BDI-Präsident, eröffnen, schreibt die "Zeit" in ihrer morgen erscheinenden Ausgabe. "Das Forum soll eine Apo der Mittelständler werden", sagte Weiss der Zeitung. "Die Unternehmerschaft ist maßlos enttäuscht von der Wirtschaftspolitik der großen Koalition."

Zurzeit würden Einladungen an etwa 500 Unternehmer und Manager aus ganz Deutschland verschickt, berichtet der Düsseldorfer AfD-Vorstand Ulrich Wlecke, der das Gründungstreffen "in enger Abstimmung mit dem Bundesvorstand der AfD" organisiert. Das Forum stehe allen offen, die sich "zur sozialen Marktwirtschaft bekennen, die Grundsätze der AfD mittragen und sich politisch heimatlos fühlen". Die AfD will mit ihrem Wirtschaftsverband unter anderem gegen die Frauenquote sowie die Steuer- und Finanzpolitik der Regierung mobilisieren.

Außerdem wolle man Unternehmen unterstützen, die von den Sanktionen gegen Russland betroffen seien. Nur zwei Drittel der eingeladenen Unternehmer sind AfD-Mitglieder. Damit versucht die Partei auch jene anzusprechen, die mit den wirtschaftspolitischen Positionen der AfD sympathisieren, sich aber vom restlichen Programm abgeschreckt fühlen.

"Wir dürfen den rechten Extremisten in der AfD nicht das Ruder überlassen", sagt Weiss.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 10.12.2014

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