AfD-Beschluss zu "Gendermainstreaming" stößt auf scharfe Kritik

Die Südwest-AfD sorgt für Entsetzen bei den Grünen.

Stuttgart (dts Nachrichtenagentur) - Grund ist eine auf dem Landesparteitag am vergangenen Wochenende einstimmig verabschiedete Erklärung, in der die Gleichberechtigung von Frauen und Männern ("Gendermainstreaming") abgelehnt wird. "Der von der AfD beschlossene Mütterkreuzzug überholt selbst Wladimir Putins homophobes Propagandagesetz von rechts", sagte der Grünen-Politiker Volker Beck dem "Handelsblatt". "Alle, die nicht in einer heterosexuellen Beziehung leben, bei der allein der Mann das Sagen hat, sollen zur Diskriminierung freigegeben werden. Damit unterscheidet sich die AfD in ihrer Anti-Gleichstellungspolitik nicht mehr viel von der NPD." Laut des Beschlusses fordert die Alternative für Deutschland in Baden Württemberg, deren Vorsitzender Jörg Meuthen zugleich Co-Chef der Bundes-AfD ist, die ersatzlose Rücknahme aller Gesetze und Vorschriften, die im Sinne der "Gender-Ideologie" seien, darunter das Bundesgleichstellungsgesetz sowie das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz. Überdies fordert die Partei die Streichung aller Stellen für Gleichstellungsbeauftragte.

Meuthen wies die Kritik scharf zurück: "Dass die Grünen, wie Volker Beck, nun mit Schaum vor dem Mund gegen die AfD wettern, ist aus ihrer Sicht verständlich. Da doch die verquere Gender-Ideologie seit langem ihr liebstes Kind ist", sagte Meuthen dem "Handelsblatt". Dabei gehe es den Grünen nicht um Gleichberechtigung, sondern um die "Implementierung eines widernatürlichen Menschenbildes".

Der Genderismus, so Meuthen, sei eine dogmatische Ideologie, die von ihren Verfechtern beinahe mit religiösem Eifer verbreitet werde. "Jahr für Jahr werden Millionen von Steuergeldern in diese Pseudowissenschaft investiert. Kinder sollen nach dem grün-roten Bildungsplan von klein auf mit dieser Ideologie indoktriniert werden", kritisierte der AfD-Chef.

Gegen diese "eklatanten Fehlentwicklungen" wende sich die AfD entschieden, während der CDU schon lange der Mut fehle, "sich dieser gleichermaßen unwissenschaftlichen wie auch mit dem christlichen Menschenbild nicht vereinbaren Ideologie in den Weg zu stellen".

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 31.07.2015

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