AfD-Chef Lucke gibt acht Prozent als Ziel für Hamburg-Wahl aus

Der Vorsitzende der Alternative für Deutschland (AfD), Bernd Lucke, rechnet fest damit, dass seiner Partei der Einzug in die Hamburger Bürgerschaft bei der Wahl am 15. Februar gelingen wird.

Berlin/Hamburg (dts Nachrichtenagentur) - "Ich erwarte ein Ergebnis von zumindest 7 bis 8 Prozent", sagte Lucke dem "Handelsblatt" (Online-Ausgabe). Von den aktuellen Debatten um die Anti-Islam-Bewegung Pegida erwartet sich Lucke keinen Schub für seine Partei. "Die Pegida-Bewegung scheint mir ein lokal begrenztes Phänomen zu sein, das andernorts in Deutschland wenig Zuspruch findet – auch nicht in Hamburg. Deshalb glaube ich nicht, dass Pegida wahlentscheidend sein wird", sagte er. "Ich denke eher, unser Wählerpotenzial speist sich aus Leuten, die eine SPD-Alleinherrschaft fürchten. Und aus solchen Bürgern, die eine wirtschaftsliberale Politik für ihre Stadt wollen."

Dessen ungeachtet verteidigt Lucke den Hamburger AfD-Spitzenkandidaten Jörn Kruse dafür, dass dieser beim Wahlkampfauftakt handfestere Reaktionen auf die Terroranschläge in Frankreich gefordert hatte. "Das ist doch auch richtig", sagte Lucke. Der Gefährdung durch islamistische Extremisten müsse "entschiedener" entgegengetreten werden.

"Linksextremistische Terrorgruppen wie die RAF oder die Revolutionären Zellen haben wir in den 70er, 80er und 90erJahren ja auch entschlossen bekämpft. Wir müssen den Terror bezwingen, in welchem Gewand auch immer er sich zeigt", betonte der AfD-Chef. Lucke forderte, von den Predigern aller Religionsgemeinschaften eine Verpflichtung auf das Grundgesetz zu verlangen.

"Das wäre unter anderem ein Bekenntnis zum Gewaltverzicht, zur Gleichberechtigung der Frau und zur Religionsfreiheit", sagte er. "Wer das nicht akzeptieren will, muss seinen Glauben ja nicht bei uns ausleben. Er hat jede Freiheit, in ein Land zu ziehen, in dem die Sitten anders sind."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 22.01.2015

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