AfD-Funktionäre kritisieren Björn Höcke

Nachdem die Parteivorsitzende Frauke Petry am Freitag in Parteigremien erstmals offen den Rücktritt des thüringischen Landesvorsitzenden Björn Höcke angestrebt hatte, haben gegenüber der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" (F.A.S.) weitere Funktionäre der Partei Kritik an Höcke geübt.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Der bayerische Landesvorsitzende Petr Bystron sagte der Zeitung, Höcke habe nun "die Chance, der Partei zu zeigen, dass er ihr nicht schaden will". In der Partei herrsche die Meinung vor, dass Höckes bisherige Äußerungen - etwa zur evolutionären Entwicklung von Afrikanern - "keine Ausrutscher" gewesen seien. "Wenn er solche Sachen verbreiten will, muss er sich eine andere Plattform suchen", sagte Bystron.

Der AfD-Fraktionsvorsitzende in Hamburg, Jörn Kruse, sagte der F.A.S., Höckes Äußerungen seien "eindeutig rassistisch" gewesen. Er kritisierte, dass sich vor diesem Hintergrund viele Funktionsträger weiter "taktisch" verhielten, und nicht schärfer gegen Höcke vorgingen. "Die Partei muss nach außen deutlich machen, dass wir die rassistischen Äußerungen von Höcke nicht dulden können", sagte Kruse.

Es müsse einen "öffentlichen Aufruhr" geben. Auch Brandenburgs Landesvorsitzender Alexander Gauland, der Höcke bisher geschont hatte, "wäre gut beraten, sich von Höcke zu distanzieren, um Schaden von der Partei abzuwenden". Höcke sei schließlich ein "Wiederholungstäter".

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 19.12.2015

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