Afghanischer Ex-Minister warnt vor Abzug der deutschen Soldaten

Der ehemalige afghanische Wiederaufbauminister Amin Farhang hält einen Abzug der Bundeswehr aus Afghanistan nur unter bestimmten Bedingungen für möglich.

Kabul (dts Nachrichtenagentur) - "Der Abzug hängt davon ab, wie sich die Lage entwickelt", sagte er dem "Kölner Stadt-Anzeiger". "Dafür ist nicht allein der Aufbau der afghanischen Sicherheitskräfte entscheidend, sondern auch die wirtschaftliche Entwicklung des Landes. Hier ist der Westen stark zurück geblieben."

Viele Menschen seien enttäuscht, weil sich die Lebensbedingungen nicht verbessert haben. Farhang: "Wenn das so weitergeht, schwindet die Sympathie für den Einsatz. Mit Krieg allein kann man das Problem nicht lösen."

Im Übrigen müssten Armee und Polizei nicht allein zahlenmäßig stark genug sein. Sie brauchten auch die passende Ausrüstung. Erst dann könnten sie die Verteidigung selbst übernehmen.

Farhang betonte, dass bloß unter günstigen Voraussetzungen ein militärischer Abzug bis 2014 oder 2015 denkbar sei, und fügte hinzu: "Politisch und wirtschaftlich kann sich der Westen nicht zurückziehen."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 13.01.2011

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