Aigner besorgt wegen neuer Tierseuche

Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) hat sich besorgt über die Ausbreitung der vom Schmallenberg-Virus ausgelösten neuen Tierseuche geäußert und sieht viele Landwirte vor einer schwierigen Lage.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Wir nehmen die Situation sehr ernst", sagte Aigner im Interview mit den Zeitungen der WAZ-Mediengruppe (Montagausgabe). In Deutschland seien bereits alle Flächenländer betroffen, auch aus dem Ausland würden immer neue Fälle des Virus gemeldet. Die Zahl der betroffenen Bestände werde nach Experten-Einschätzung weiter steigen.

Bisher seien Tot- und Missgeburten vor allem aus Schafherden gemeldet worden, es sei aber zu befürchten, dass in den kommenden Wochen auch viele Rinderbestände betroffen sein könnten. "Viele Bauern kommen dadurch in eine schwierige Lage." Aigner versicherte aber: "Wir werden die Landwirte nicht im Regen stehen lassen".

Ihr Ministerium prüfe derzeit Hilfsmöglichkeiten. Aigner sagte, nach einer Risikobewertung der europäischen Infektionsschutzbehörde ECDC stelle das Virus keine Gefahr für den Menschen dar. Zum Schutz der Tierbestände setzten die Fachleute von Bund und Ländern aber alles daran, die Entwicklung eines massentauglichen Antikörpertests und eine Impfstoffs voranzutreiben.

Nach Angaben des Bundesforschungsinstituts für Tiergesundheit wurde das Virus bisher bei Tieren in 434 Betrieben festgestellt, fast die Hälfte davon in Nordrhein-Westfalen. Betroffen sind mit Stand vom Freitag bundesweit 13 Rinder-, 402 Schaf- und 19 Ziegenhaltungen. In Nordrhein-Westfalen wurde das Virus in 198 Betrieben festgestellt, in Niedersachsen in 66 und in Thüringen in 10.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 12.02.2012

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