Aigner fordert Ernährungsunterricht in deutschen Schulen

Bundesverbraucherschutzministerin Ilse Aigner (CSU) fordert von den Ländern, Ernährungsunterricht in den Lehrplänen für die Schulen zu verankern.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - In einem Gastbeitrag für "Bild am Sonntag" schreibt Aigner: "Wir alle müssen lernen, Lebensmittel mehr wertzuschätzen. Das fängt in der Schule an. Gesunde, bewusste Ernährung und der richtige Umgang mit Lebensmitteln sollte in den Lehrplänen so selbstverständlich sein wie Mathe und Sport."

Aigner kritisierte die Wegwerfkultur der Deutschen bei Lebensmitteln: "82 Kilo Lebensmittel wirft jeder Bundesbürger im Jahr allein in seinem Haushalt weg – das sind zwei voll gepackte Einkaufswagen. Wir können uns diese alltägliche Verschwendung nicht länger leisten – sie schadet der Umwelt, kostet uns bares Geld und verschärft den Preisdruck auf dem Weltmarkt." Aigner sagte weiter: "Die Rechnung zahlen am Ende notleidende Menschen in den Entwicklungsländern – denn alles, was wir ungenutzt in die Tonne werfen, verknappt das Angebot."

Laut einer Forsa-Studie des Verbraucherschutzministeriums, die "Bild am Sonntag" vorliegt, werfen die Deutschen vor allem Obst weg: 43 Prozent der Befragten geben an, im letzten Monat Früchte weggeworfen zu haben. Ein Drittel (32 Prozent) entsorgte Milchprodukte, ein Viertel (25 Prozent) Milchprodukte in den Abfall. Backwaren wurden von 24 Prozent einmal im letzten Monat weggeworfen, Fleisch und Fisch von 15 Prozent.

Nach den Meinungsforschern von Forsa werfen Westdeutsche häufiger Lebensmittel weg als Ostdeutsche. Jüngere entsorgen Lebensmittel häufiger als Ältere, Gutverdiener häufiger als Geringverdiener. Forsa befragte am 14. und 15. März 1002 Personen.

Ministerin Aigner hält die meisten Nahrungsabfälle für vermeidbar und kündigte den Start einer neuen Aufklärungskampagne für diesen Montag an: "Jeder von uns kann seinen Beitrag leisten – Einkäufe besser planen, richtig lagern, Reste verwerten. Viele Verbraucher werfen gute Lebensmittel vorzeitig weg, weil sie das Mindesthaltbarkeitsdatum für ein Verfallsdatum halten. Ich werde deshalb am Montag eine deutschlandweite Aufklärungsaktion starten – mit vier Millionen Flyern in den Supermärkten."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 17.03.2012

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