Aigner warnt vor übereiltem Ausstieg aus der Atomenergie

Bundesverbraucherschutzministerin Ilse Aigner warnt vor einem übereilten Ausstieg aus der Atomenergie.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Je schneller wir aussteigen, ohne bereits genügend Alternativen zu haben, umso stärker könnten die Preise steigen", sagte Aigner im Interview mit der "Süddeutschen Zeitung" (Donnerstagsausgabe). Zwar wolle auch sie "möglichst rasch weg vom Atomstrom", aber man dürfe "die Verbraucher nicht aus den Augen verlieren, denn sie sind von den Konsequenzen des Atomausstiegs direkt betroffen", sagte die CSU-Ministerin. "Gerade deshalb müssen wir uns genau überlegen, wie schnell wir tatsächlich komplett auf die Atomenergie verzichten können."

Scharfe Kritik äußerte Aigner an den Energieversorgern. Die Warnungen vor Stromausfällen seien "völlig überzogen und ziemlich durchsichtig" gewesen. "Statt mit Blackouts zu drohen, sollten sich die großen Konzerne endlich konstruktiv an der Diskussion beteiligen."

Man könne Energieversorger "gar nicht genug beobachten", sagte sie. "Sie nutzen doch noch immer ihre monopolistische Marktmacht und haben überhaupt kein Interesse, niedrige Preise an die Kunden weiterzugeben." Zugleich bedauerte Aigner, dass die Verbraucher es den Konzernen "sehr leicht" machten.

"Wenn mehr Menschen sich über günstige Tarife informieren und ihren Anbieter auch mal wechseln würden, dann stünden die Versorger unter größerem Druck, ihre Preise zu senken."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 12.05.2011

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