Airbus räumt schwere Schäden nach Triebwerksausfall ein

Der Anfang November mit Triebwerkausfall notgelandete Airbus A380 der australischen Fluglinie Qantas ist schwerer beschädigt gewesen als bislang bekannt.

Toulouse (dts Nachrichtenagentur) - Das Nachrichtenmagazin "Focus" zitiert aus einem Telex von Airbus-Produktsicherheitschef Malinge, die Flugsteuerung des doppelstöckigen Jets habe nur noch begrenzt funktioniert. So sei die Steuerbarkeit entlang der Längsachse eingeschränkt gewesen, heißt es in dem Schreiben vom 17. November. Die Vorflügelkappen hätten geklemmt und der Bremsblockierschutz der zwei Flügel-Fahrwerke sei ausgefallen.

Darüber hinaus hätten die Piloten eines der drei noch funktionstüchtigen Triebwerke nach der Landung auf dem Flughafen Singapur nicht ausschalten können, da beide Kabelverbindungen durchtrennt worden seien. Auslöser des "Ereignisses" seien "drei verschiedene Hoch-Energie-Fragmente", die die defekte Rolls-Royce-Turbine freigesetzt habe, schrieb Malinge "Focus" zufolge. "Sie verursachten einige Schäden an Strukturen und Systemen. Daher musste die Crew eine dynamische Situation managen." Nach einer früheren Aussage von Airbus-Chef Enders ist nun offen, ob das Unternehmen die Auslieferungsziele für die A380 im kommenden Jahr halten kann. Ein Sprecher sagte "Focus", "erst in einigen Wochen" werde klar sein, wie lange der Hersteller für die Nachrüstung der Motoren benötige.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 20.11.2010

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