Albig warnt SPD vor Oppositionsrolle

Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Torsten Albig (SPD) hat seine Partei vor dem Gang in die Opposition gewarnt.

Kiel (dts Nachrichtenagentur) - Mit Blick auf die Sondierungen zwischen Union und Grünen am Donnerstag sagte Albig der "Welt": "Die SPD kann kein Interesse daran haben, die Grünen als strategischen Partner zu verlieren. Dann wären wir allein auf Rot-Rot angewiesen." Der SPD-Politiker betonte, dass Schwarz-Grün "genauso realistisch? sei wie Schwarz-Rot. Er sagte auch: "Wenn es der Union gelingt, die Grünen aus dem linken Lager herauszubrechen, wäre das sicher problematisch für uns." Er sehe die Grünen nicht automatisch als linke Partei, so Albig. Die Union habe genug Vertreter, die den konservativen Grünen eine Heimat anbieten wollen. Albig äußerte auch Zweifel, ob die SPD 2017 besser abschneide, wenn es jetzt Schwarz-Grün gebe. Laut Albig wäre Schwarz-Grün "ein Zeichen, dass es keine klaren Lager mehr gibt und Deutschland sich den europäischen Nachbarn annähert". Dazu gehören nach Ansicht des Ministerpräsidenten "auch verkürzte Legislaturperioden und vorzeitige Neuwahlen". Albig forderte die SPD zudem auf, "jetzt zu beginnen, für eine nächste Wahl über die Grünen hinaus mögliche linke Mehrheiten in den Blick zu nehmen, sonst werden wir zur Dauer-Oppositionspartei. Das kann nicht unser Interesse sein", so der Nord-Regierungschef. Er bezweifelte zudem, dass eine schwarz-grüne Regierung volle vier Jahre regieren könnte. "Ich bin sehr unsicher, ob Union und Grüne all ihre unterschiedlichen Sichtweisen über eine komplette Legislaturperiode tragen können", sagte er.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 06.10.2013

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