Alice Schwarzer entschieden für Burka-Verbot

Die Frauenrechtlerin und "Emma"-Chefredakteurin Alice Schwarzer unterstützt den Vorstoß der rheinland-pfälzischen CDU-Vorsitzenden Julia Klöckner für ein Burka-Verbot.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Der "Bild" (Dienstag) sagte Schwarzer: "Ich teile den Vorschlag von Frau Klöckner uneingeschränkt." Schwarzer verlangt demnach ein Burka-Verbot wie in Frankreich: "Es ist ja schon grauenvoll genug, dass Frauen in den von Islamisten beherrschten und terrorisierten Ländern unter die Burka und damit in die Unsichtbarkeit gezwungen werden, oft unter Todesdrohungen. Dass nun auch wir das in unseren Demokratien zulassen, ist ein Skandal."

Deutschland müsse "den fundamentalistischen Kräften" Einhalt gebieten und klarmachen, dass "wir eine solche erniedrigende Behandlung von Frauen nicht dulden". Schwarzer bekräftigte gegenüber "Bild": "Stärker im Abseits und isolierter kann ein Mensch gar nicht sein als unter so einem wandelnden Stoffhaufen. Es geht hier auch nicht um die einzelne Burka-Trägerin - es geht ums Prinzip. Denn hinter diesen einzelnen demonstrativen Burka-Trägerinnen stehen immer organisierte fundamentalistische Kräfte. Eine freiheitliche Demokratie wie Deutschland kann eine solche öffentliche Erniedrigung und Ungleichbehandlung von Frauen nicht zulassen." Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) bezeichnete ein mögliches Burka-Verbot gegenüber "Bild" hingegen als "nicht verhältnismäßig".

Zwar sei die Burka "sicher kein Zeichen für Weltoffenheit und Toleranz", sondern stehe eher für die Unterdrückung und Diskriminierung von Frauen, weshalb sie mit den Wertvorstellungen von einer pluralistischen, demokratischen Gesellschaft nicht zu vereinbaren sei. Andererseits aber kämen Burkas in Bayern "von gelegentlichen Touristen aus Arabien abgesehen" praktisch nicht vor, weshalb sie aus seiner Sicht auch keinen politischen Handlungsschwerpunkt darstellen könnten.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 02.12.2014

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