Allianz-Chefinvestor Gruber kündigt Ausstieg aus der Kohle an

Die Allianz, einer der größten Versicherer der Welt, will nicht mehr in Kohle investieren: "Die Allianz steigt aus der Kohle aus. Wir werden nicht mehr in Bergbau -und Energieunternehmen investieren, die mehr als 30 Prozent ihres Umsatzes beziehungsweise ihrer Energieerzeugung aus Kohle generieren", sagte Andreas Gruber, Chefinvestor der Allianz, dem ZDF-Magazin "Frontal 21". "Der Abbau wird über die nächsten sechs Monate per Aktien erfolgen, bei festverzinslichen Anlagen werden wir keine Verkäufe tätigen, aber wir werden unsere bestehenden Investments auslaufen lassen." Branchen-Kenner schätzen, dass es beim Kohle-Ausstieg um ein Gesamtvolumen von etwa vier Milliarden Euro geht.

Das Geld ist beispielsweise in Kohleminen und -kraftwerke investiert. "Wir wollen damit die Verhandlungen auf dem Klimagipfel in Paris im Dezember unterstützen, aber auch ein Zeichen setzen an unsere Branche und an die Kapitalmärkte", so Gruber. Der Versicherungskonzern sei überzeugt, klimaschädliche Investments rechneten sich in Zukunft nicht mehr.

Mit dem Vertrauensverlust in die Kohleindustrie kündigt Gruber gegenüber "Frontal 21" gleichzeitig an, Geldanlagen in Windenergie massiv auszubauen. "Wir haben bis heute etwa zwei Milliarden Euro in Windenergie investiert, und wir haben vor, diesen Betrag über die nächsten Jahre zu verdoppeln. Hier erwarten wir eine Rendite von fünf bis sechs Prozent für unsere Kunden", so Gruber.

Unterdessen ergab eine neue Umfrage der Forschungsgruppe Wahlen im Auftrag von "Frontal 21", dass 64 Prozent der Deutschen eine klimafreundliche Anlage ihres Geldes wichtig ist.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 23.11.2015

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