Alt-Bischof Huber lehnt Aufweichung des Sterbehilfe-Verbots ab

Der frühere Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Alt-Bischof Wolfgang Huber (69), lehnt in der "Bild-Zeitung" (Freitagausgabe) ein Aufweichen des Sterbehilfe-Verbots ab und bezieht damit in der Diskussion um eine neuegesetzliche Regelung klar Stellung.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Huber sagte der "Bild-Zeitung": "Die Ärzteschaft hat diese Linie vor einem Jahr klar markiert: Ärztinnen und Ärzten ist es verboten, Patienten auf deren Verlangen zu töten. Sie dürfen keine Hilfe zur Selbsttötung leisten. Es wäre abwegig, wenn die Politik sich über dieses Votum hinwegsetzt."

Die Politik müsse zwar ernst nehmen, was die Menschen bewege, so Huber, aber sie müsse dabei auch darauf achten, die richtigen Antworten zu geben. Huber sagte dazu der "Bild-Zeitung": "Richtig ist es, auf Therapie zu verzichten, wenn sie nichts mehr helfen kann, und schwer kranken Menschen mit den Mitteln der Palliativmedizin ein würdiges Sterben zu ermöglichen. Aber falsch ist es, das Tötungsverbot infrage zu stellen."

Auch für sich selbst schließt Huber aktive Sterbehilfe aus: "Für Fragen, die sich bei schwerer Krankheit stellen können, habe ich eine Person meines Vertrauens beauftragt, für mich zu sprechen. Jenseits einer bestimmten Grenze soll es für mich keine weiterenTherapien mehr geben; aber aktiv meinem Leben ein Ende zu setzen, kommt für mich nicht in Frage. Ich habe es als Gottes Geschenk erhalten und lege es in seine Hände zurück, wenn es Zeit ist."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 03.08.2012

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