Altkanzler Schmidt verteidigt Seitensprung-Geständnis

Altkanzler Helmut Schmidt hat sich im Interview mit "Bild" (Donnerstag) erstaunt gezeigt über die Reaktionen auf sein Ehegeständnis.

Hamburg (dts Nachrichtenagentur) - Er habe "nicht erwartet, dass das viel Aufsehen erregen würde". Er sei durch "journalistische Indiskretionen" gedrängt worden, reinen Tisch zu machen, so Schmidt: "Ich wurde provoziert." Sein neues Buch, in dem er eine Affäre "mit einer anderen Frau" als Ehefrau Loki gestand, sei "unabhängig von der kleinen Passage" entstanden, "die sich mit jener Freundin beschäftigt, zu der ich damals eine Beziehung hatte".

Nachfragen nach der Zahl seiner Affären werde er nicht beantworten, so Schmidt: "Alle, die jetzt solche Fragen stellen, sollten sich mal selbst prüfen." Weder seine heutige Partnerin noch seine Tochter seien von dem öffentlichen Geständnis überrascht worden, berichtet Schmidt: "Ruth Loah kannte das Buch, auch meine Tochter Susanne hat es gelesen." Beide hätten das Bekenntnis akzeptiert, und "keine von beiden hat mir davon abgeraten, das so aufzuschreiben".

Er selbst sehe auch "keine Gefahr", dass das Bild der glücklichen Ehe zwischen Loki und ihm Schaden nehme durch die Veröffentlichung, sagte Schmidt gegenüber "Bild": "Jeder weiß: Eine Ehe ohne Krise gibt es nicht, außer einer der Partner hat kein Interesse mehr am anderen und man lebt aneinander vorbei. Das war bei Loki und mir nie der Fall."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 12.03.2015

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