Altkanzler Schröder lehnt Betreuungsgeld ab und fordert Mindestlohn

Der frühere Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) hat sich gegen das von CDU und CSU geplante Betreuungsgeld ausgesprochen und zusätzliche Mittel für Schulen und Universitäten gefordert.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - In einem Interview mit der "Bild-Zeitung" (Donnerstagausgabe) mahnte Schröder auch die Einführung eines Mindestlohns in Deutschland an. Das größte Problem in Deutschland sei die Alterung unserer Gesellschaft mit immer mehr Rentnern und immer weniger Arbeitnehmern. "Also müssen wir möglichst viele in Arbeit bringen", sagte Schröder.

Allerdings könnten zu wenige Frauen ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt nutzen, weil es zu wenige Betreuungsmöglichkeiten für ihre Kinder gebe. "Also: Kein Geld für eine sinnlose Herdprämie ausgeben, stattdessen alles in die Kinderbetreuung stecken", forderte Schröder. Mehr Geld müsse auch in Schulen und Universitäten fließen.

"Denn nur wenn wir da investieren, werden wir Deutsche wirtschaftlich an der Spitze bleiben." Zudem sprach sich Schröder für einen Mindestlohn in Deutschland aus. Es müsse "der Grundsatz gelten, dass jeder von seiner Hände Arbeit leben können muss", sagte Schröder.

"Deshalb ist ein Mindestlohn sinnvoll. Da muss sich die Bundesregierung bewegen." Auf die Frage, ob es in Deutschland eine Agenda 2020 geben müsse, antwortete Schröder: "Ja, wobei der Name egal ist. Hauptsache, es passiert was. Ich hoffe, dass die heutige Politikergeneration den Mut dazu hat."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 16.08.2012

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