Angehörige der Opfer von Winnenden fordern klare Entschuldigung

Die Hinterbliebenen der Opfer von Winnenden erwarten vom Vater des Amokläufers Tim K. "eine klare Entschuldigung".

Winnenden (dts Nachrichtenagentur) - Das sagte Rechtsanwalt Jens Rabe, der die Familien von fünf getöteten Schülerinnen vertritt, im Interview mit dem Magazin "Stern". Am Donnerstag beginnt am Landgericht in Stuttgart der Prozess gegen den Vater des 17-jährigen Täters. Jörg K. wird beschuldigt, die spätere Tatwaffe, eine Beretta, unverschlossen im Schlafzimmer aufbewahrt zu haben.

Die Angehörigen der Opfer hofften zusätzlich auf eine Verurteilung wegen fahrlässiger Tötung, um damit die Dimension des väterlichen Versagens zu unterstreichen, so Rabe. Es komme ihnen ausdrücklich nicht auf eine bestimmte Höhe der Strafe an, betont Rabe, sie hegten keine Rachegefühle. "Sie erwarten jedoch ein klares Bekenntnis zu seinem Fehler", ebenso Erkenntnisse, "was in dieser Familie los war".

Schmerzensgeld spiele für die Eltern der Todesopfer, die er vertritt, keine Rolle, so der Anwalt.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 15.09.2010

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