Anschlag von Paris ist Top-Thema bei Zeitungskommentaren

Der Terroranschlag von Paris dominiert am Donnerstag die Kommentare der deutschen Tageszeitungen.

Berlin/Paris (dts Nachrichtenagentur) - "Mit dem Massaker von Paris hat der Terror gegen die freie Welt eine neue Dimension erreicht", kommentiert die WAZ. "Die Täter gingen derart erbarmungslos gegen die Journalisten und Polizisten vor, dass einem der Atem stockt. Das Morden bewegt und schockiert. Zugleich hat die Brutalität, getrieben von blindwütigem Hass und ungeahnter Feindseligkeit, den Menschen in den westlichen Demokratien und damit uns allen endgültig die Augen geöffnet. Die Bedrohung ist gegenwärtig." Die "Mitteldeutsche Zeitung" bezeichnet die Anschläge als "pervers": "Wenn die Terroristen - wie berichtet - mit der Parole `Allah ist groß` das Feuer auf ihre Opfer eröffnet haben, haben sie in Wahrheit das Glaubensbekenntnis des Islams in sein Gegenteil verkehrt: Ein Gott, in dessen Name so etwas geschieht, ist ein Nichts. Und groß sind allein der Unverstand der Täter, das Unrecht, das sie begehen", schreibt das Blatt.

"Mit einem Mal scheint der Krieg des Islamischen Staats oder anderer islamistischer Terrorgruppen wieder bei uns angekommen zu sein", kommentiert die "Allgemeine Zeitung Mainz". Und weiter: "Wir dürfen vor diesem Terror nicht kuschen, vor dem es keine absolute Sicherheit gibt. Umso wichtiger ist es jetzt, besonnen zu bleiben. So wie wir uns keine Sprach-, Zeichen- oder Denkverbote auferlegen lassen dürfen, so dürfen wir die Freiheit und die Offenheit unserer Gesellschaften nicht von Angst und Panikmache auffressen lassen. Auch wenn der rechtsradikale Front National und die islamkritische Pegida-Bewegung nun unweigerlich neuen Zulauf bekommen werden: Die Terroristen wollen den Krieg der Kulturen, und wir sind gut beraten, diesen Krieg nicht anzunehmen. Den Krieg der Kulturen zu verneinen, bedeutet aber nicht, den Streit für die Aufklärung aufzugeben."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 07.01.2015

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