Anteil weiblicher Führungskräfte in zehn Jahren um acht Prozent gestiegen

Der Anteil der weiblichen Führungskräfte in der Wirtschaft ist in den vergangenen zehn Jahren von 22 auf 30 Prozent gestiegen.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Dies zeigt der Führungskräfte-Monitor 2012 des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), der der Tageszeitung "Die Welt" (Montagausgabe) vorliegt. Danach sind allerdings auf der höchsten Führungsebene Frauen nach wie vor eine Seltenheit: Lediglich drei Prozent der Vorstände der 200 größten Unternehmen sind weiblich. Beim Verdienst gibt es gleichfalls noch große Unterschiede, berichtet das Blatt.

So verdienten weibliche Führungskräfte im Durchschnitt 21 Prozent weniger als ihre männlichen Kollegen. 2001 habe der Gehaltsunterschied allerdings noch 30 Prozent ausgemacht. Andererseits sind laut DIW die Arbeitszeiten der Frauen auch in den herausgehobenen Positionen kürzer als die der Männer.

Frauen in Führungspositionen brachten es 2010 auf durchschnittlich 40 Wochenstunden, die Männer dagegen auf 47 Stunden pro Woche. Frauen in Toppositionen leisten laut DIW dafür deutlich mehr Familien- und Hausarbeit als Männer: Nur jede fünfte männliche Führungskraft übernimmt danach Hausarbeit, aber 60 Prozent der weiblichen Führungskräfte leisteten neben ihrem Beruf auch zu Hause einen großen Teil der Arbeit. Und während nur 43 Prozent der Karrierefrauen verheiratet sind, gelte dies für fast zwei Drittel der Männer in Führungspositionen.

Frauen machen laut DIW zudem häufiger Karriere, wenn sie nicht in einem typischen Frauenberuf beschäftigt sind. So war 2010 nur gut jede vierte Frau in einer Führungsposition in einem "Frauenberuf" tätig. Bei Männern ist es genau umgekehrt: Die Mehrheit der Karrieremänner arbeitet in einem typischen Männerberuf.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 02.09.2012

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