Anti-AKW-Bewegung: "Kettenreaktion" soll längste Demo Deutschlands werden

Hamburg (dts Nachrichtenagentur) - Mit rund 127 Kilometern soll die Anti-AKW-Aktion "Kettenreaktion" heute Nachmittag die längste Demo Deutschlands werden.

Die Menschenkette soll die beiden norddeutschen Atomkraftwerke Brunsbüttel und Krümmel verbinden und damit einerseits an den Nuklearunfall in Tschernobyl vor 24 Jahren erinnern, andererseits auf die geplante Atom-Laufzeiten-Verlängerung hinweisen. Die Landtagswahlen in Nordrhein-Westfalen, die in zwei Wochen stattfinden, könnten ebenfalls politische Bedeutung entwickeln. Das Bündnis aus Atomkraftgegnern, Ökostrom-Unternehmen, Gewerkschaften und der politischen Opposition aus SPD, Grünen und Linken hat sicherheitshalber 35.000 Zwei-Meter-Plakate drucken lassen, um mögliche Lücken in der Kette schließen zu können.

Bei 50.000 Teilnehmern liegt das ambitionierte Ziel der Organisatoren. "Mit 25.000 Leuten schaffen wir alle fünf Meter einen", so Christoph Bautz von der Organisation Campact. 13.000 Demonstranten haben bereits Sitzplätze in Sonderbussen und -zügen gebucht.

Wie viele weitere Anti-Atom-Protestler sich in der Kette einfinden, wird sich im Laufe des Nachmittags zeigen. Um 14:30 Uhr soll das erste Kettenmitglied in eine Trillerpfeife blasen, das Signal soll dann die ganzen 127 Kilometer weitergegeben werden. Weitere Demonstrationen sollen beim hessischen Biblis und im westfälischen Zwischenlager Ahaus stattfinden.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 24.04.2010

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