Anti-Banken-Thesenpapier: Gabriel erhält innerparteilichen Zuspruch

SPD-Chef Sigmar Gabriel hat in seiner Partei Zuspruch zu seinem Anti-Banken-Thesenpapier erhalten.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - SPD-Fraktionsvize Joachim Poß verteidigte Gabriels Vorstoß. "Es ist eine prägnante Zusammenfassung, die die Enttäuschung vieler an der Finanzindustrie ausdrückt", sagte Poß dem "Handelsblatt". In bestimmten Führungsetagen herrsche weiterhin Ignoranz und eine Vorkrisen-Mentalität.

Es sei die Aufgabe des SPD-Vorsitzenden, "Positionslichter für die Partei zu setzen", sagte der SPD-Finanzexperte. Gabriel hatte am Wochenende auf der Internetseite der SPD ein Thesenpapier präsentiert. Darin erhebt er schwere Vorwürfe gegen die Finanzindustrie: Banken erpressten die Staaten, "bestellten" nach riskanten Geschäften gewaltige Rettungspakete, zockten ihre Kunden ab und leisteten Beihilfe zur Steuerkriminalität.

Gabriels Thesenpapier zeige den notwendigen Handlungs- und Umsteuerungsbedarf auf, meint der Sprecher des konservativen Seeheimer Kreises in der SPD, Johannes Kahrs. Gesellschaft und Staat müssten die "hemmungslose Selbstbedienungsmentalität einiger bekämpfen", sagte der SPD-Haushaltsexperte. Kahrs betonte jedoch: "Es geht hier nicht um Wahlkampf gegen Banken, es geht hier darum Fehlentwicklungen zu korrigieren."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 22.07.2012

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