Arbeitgeberpräsident Hundt warnt vor Schwächung der Betriebsrenten

Arbeitgeberpräsident Dieter Hundt hat vor einer Schwächung der betrieblichen Altersvorsorge durch Pläne der EU-Kommission gewarnt, wonach die Eigenkapitalregeln für Einrichtungen der betrieblichen Altersvorsorge erheblich verschärft werden sollen.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Die Pläne würden die betriebliche Altersvorsorge in Deutschland beträchtlich verteuern und damit die weitere Verbreitung der Betriebsrenten gefährden", sagte Hundt der "Rheinischen Post" (Freitagsausgabe). Halte die EU-Kommission daran fest, müssten Unternehmen in Milliardenhöhe zusätzliches Eigenkapital für ihre Versorgungseinrichtungen zurückstellen. "Viele Unternehmen wären dann gezwungen, künftig geringere Betriebsrenten zuzusagen oder sogar ihre Versorgungswerke zu schließen", sagte Hundt.

Schätzungen zufolge dürften die EU-Pläne deutsche Pensionsfonds und -kassen sowie die sie tragenden Unternehmen mit bis zu 40 Milliarden Euro belasten. Pensionsfonds und -kassen sichern mehr als sechs Millionen deutsche Arbeitnehmer im Alter ab. Die Kommission will die Regeln für Pensionsfonds verschärfen, um Europa vor künftigen Pleiten großer Finanzinstitute und einer neuen Finanzkrise zu schützen.

Doch aus Sicht des Arbeitgeberpräsidenten stellen die deutschen Einrichtungen kein besonderes Risiko dar: "Die Risiken der betrieblichen Altersvorsorge unterscheiden sich schon wegen der bestehenden Haftung des jeweiligen Arbeitgebers grundlegend von denen der Lebensversicherungen", sagte Hundt.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 13.04.2012

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