Arbeitsmarkt: Wirtschaftsweise plädieren für Rente mit 69

Der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung hat sich angesichts des demografischen Wandels in Deutschland in seinem aktuellen Gutachten für eine Anhebung des gesetzlichen Rentenalters ausgesprochen.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Nach Ansicht der Experten werde im Jahr 2045 ein Renteneintrittsalter von 68 Jahren, im Jahr 2060 dann von 69 Jahren erforderlich sein. Ferner kommt der Bericht zu dem Ergebnis, dass durch die Zuwanderung qualifizierter Arbeitskräfte eine Entlastung zu erreichen sei. Die deutschen Arbeitnehmer könnten die negative Entwicklung allein nicht mehr aufhalten.

Man sei sich überwiegend einig, dass die Bevölkerung in Deutschland altern und die Geburtenrate weiter zurückgehen werde; die Experten forderten die Regierung deshalb auf, die Renten- und Krankenversicherung zu reformieren, sowie die Erhöhung des Rentenalters auf 67 zügig umzusetzen. Bundeswirtschaftsminister Rösler begrüßte die Empfehlung des Rates: "Eine Kultur des lebenslangen Lernens wird der Schlüssel für unseren Wohlstand", so der FDP-Politiker. Kritik hingegen kam von der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (Verdi): "Wer den Renteneintritt erst ab 68 oder gar 69 Jahren propagiert, hat von der deutschen Arbeitswirklichkeit offenbar keine Ahnung", erklärte Verdi-Bundesvorstandsmitglied Elke Hannack.

Vor allem körperlich und psychisch belastende Tätigkeiten könnten vielfach nicht bis ins hohe Alter ausgeübt werden, so Hannack weiter. Erst im Jahr 2009 hatten Vorschläge aus der Wirtschaft, das Renteneintrittsalter auf 69 zu erhöhen, für heftige Diskussionen gesorgt.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 18.05.2011

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