Arbeitsmarktexperte prognostiziert Arbeitslosenzahl unter drei Millionen

Die Trendwende am Arbeitsmarkt setzt sich weiter fort.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Spätestens im September" werde die Drei-Millionengrenze unterschritten werden, sagte Joachim Möller, Direktor des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), der "Welt" (Donnerstagausgabe). Das Institut geht auch im Jahresdurchschnitt von einer Zahl von unter Drei Millionen aus. Möller hält Vollbeschäftigung in Deutschland in den kommenden zehn Jahren für möglich.

Der Experte warnte jedoch davor, bei der Arbeitsmarktpolitik zu sparen. "Wir dürfen uns nicht vom Thema Arbeitsmarktpolitik verabschieden, auch wenn der finanzielle Druck sehr hoch ist. Die Stunde der Arbeitsmarktpolitik schlägt doch nicht dann, wenn es gerade keine Jobs gibt, sondern genau jetzt, wenn hoffentlich viele Jobs geschaffen werden, die besetzt werden müssen", sagte Möller der "Welt".

Die Arbeitsmarktpolitik habe eine wichtige Funktion in der Gesellschaft, für sie müsse Geld da sein. "Vollbeschäftigung ist kein Selbstläufer", sagt er. Das Negativszenario sei, dass "wir eine hohe strukturelle Arbeitslosigkeit haben, weil Spezialisten und hoch qualifizierte Facharbeiter gesucht werden. Unter den Arbeitslosen haben wir dagegen viele gering Qualifizierte, die noch nicht einmal einen Schulabschluss haben. Da hat die Arbeitsmarktpolitik auch eine Bringschuld, dieses Szenario zu vermeiden". Der Arbeitsmarktexperte sieht in den Ereignissen in Japan derzeit kein Hindernis für eine weiterhin positive Entwicklung.

"Aus jetziger Sicht haben die Ereignisse keine allzu großen Auswirkungen auf die deutsche Wirtschaft." Generell sehe es im Augenblick in Deutschland so aus, "dass die Signale auf Grün stehen. Wir haben einen Sog am Arbeitsmarkt, der zu mehr Beschäftigung führt und die Arbeitslosigkeit senkt."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 30.03.2011

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