Areva-Chef Oursel sieht in Energiewende Chancen für sein Unternehmen

Luc Oursel, Chef des weltgrößten Reaktorenbauers Areva, sieht trotz Energiewende Chancen für sein Unternehmen.

Paris (dts Nachrichtenagentur) - Man habe in Deutschland ein "starkes Standbein bei den erneuerbaren Energien. In Bremerhaven fertigen wir Windenergieanlagen für Offshore-Windparks. Und auch der Rückbau der deutschen Reaktoren ist ein lukratives Geschäft", so Oursel im "Handelsblatt".

Der Franzose beurteilt den Atomausstieg Deutschlands als "ambitioniert". Deutschland müsse "viele neue Kraftwerke und Stromleitungen bauen, um die Kernkraft zu ersetzen. Das wird sicherlich die Strompreise nach oben treiben".

In dieser Rolle sieht Oursel Deutschland allerdings in einer isolierten Position. Andere Länder "halten auch nach Fukushima an ihren Plänen fest, sich stärker in der Atomkraft zu engagieren". Die Folgen des japanischen Reaktorunglücks schätzt der Areva-Chef indes gering ein: "Wir dürfen nicht vergessen, dass durch den Tsunami und das Beben rund 30 000 Menschen getötet wurden, durch den Reaktorunfall bislang nur wenige, vor allem nicht als Folge von ausgetretener Radioaktivität".

Zudem gestand Oursel ein, dass Areva durch das Unglück Einbußen in Form von Stornierungen im Volumen von 200 Millionen Euro hinnehmen musste. Diese fielen bei einem Auftragsbestand von 43 Milliarden Euro jedoch kaum ins Gewicht.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 12.10.2011

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