Asselborn gegen Merkels angeblichen Referendums-Vorschlag

Luxemburgs Außenminister Jean Asselborn hat sich gegen Überlegungen gewandt, die Neuwahl in Griechenland am 17. Juni zu einem Referendum über den Verbleib in der Euro-Zone umzufunktionieren und parallel zur Wahl eine entsprechende Volksabstimmung abzuhalten.

Luxemburg (dts Nachrichtenagentur) - "Wenn man von einem Referendum sprechen würde, fände ich das jetzt nicht so gut. Diese entscheidende Wahl darf durch nichts verwässert werden", sagte Asselborn dem "Tagesspiegel am Sonntag". Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte Griechenland nach Angaben der Regierung in Athen ein Referendum über den Verbleib des südeuropäischen Landes in der Euro-Zone vorgeschlagen, was die Bundesregierung kurz darauf dementiert hat.

Das Büro des amtierenden Ministerpräsidenten Panagiotis Pikrammenos, der die Übergangsregierung in Athen anführt, hatte mitgeteilt, dass Merkel dem griechischen Staatspräsidenten Karolos Papoulias in einem Telefonat das Referendum vorgeschlagen habe. Demnach solle die griechische Bevölkerung parallel zu den am 17. Juni stattfindenden Neuwahlen zum Athener Parlament auch über den Verbleib Griechenlands in der Euro-Zone abstimmen. Dies dementierte eine Sprecherin der Bundesregierung am Freitagabend, während ein Sprecher der griechischen Regierung die Berichte bestätigte.

Es seien alle griechischen Parteien, die teils mit Empörung auf die Mitteilung ihrer Regierung reagierten, informiert worden, so der Sprecher der griechischen Regierung.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 19.05.2012

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