Atom-Moratorium: BDI-Präsidiumsmitglied widerspricht Brüderle

Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle gerät wegen seiner Äußerungen über die Atompolitik der Regierung zunehmend unter Druck.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Der FDP-Politiker hatte am Donnerstag im Bundestag erklärt, er sei mit seinen Bemerkungen in einer Sitzung von BDI-Präsidium und -Vorstand am 14. März falsch wiedergegeben worden. BDI-Hauptgeschäftsführer Werner Schnappauf hatte ebenfalls am Donnerstag mitgeteilt: "Die Äußerungen des Bundeswirtschaftsministers sind falsch wiedergegeben worden." Teilnehmer der fraglichen Sitzung berichten jedoch, Brüderle habe sich genauso geäußert wie es berichtet worden war.

"Die Sätze sind so gefallen, sie sind im Protokoll zwar verkürzt, aber richtig wiedergegeben", zitiert die "Süddeutsche Zeitung" (Freitagsausgabe) ein Präsidiumsmitglied des BDI. Auch Schnappauf gerät wegen der Brüderle-Äußerungen zunehmend in Bedrängnis. Schnappauf hatte das Protokoll am 21. März mit dem Vermerk "Vertraulich" an die Teilnehmer versandt. Schnappaufs Bemerkung, Brüderle sei falsch wiedergegeben worden, es habe einen Fehler im Protokoll gegeben, ist nach der Meinung von Industriekreisen der Versuch, an der BDI-Spitze seinen Kopf zu retten.

Schnappauf habe ein Protokoll verschickt, dass er entweder nicht gelesen habe oder dessen Brisanz er unterschätzt habe.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 25.03.2011

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