Atomabkommen: Iran drosselt Urananreicherung

Der Iran drosselt nach Inkrafttreten des Genfer Atomabkommens mit dem Westen seine Urananreicherung.

Teheran (dts Nachrichtenagentur) - Mit dem Anreicherungsstopp von Uran auf bis zu 20 Prozent werde voraussichtlich gegen Montagmittag (Ortszeit) begonnen, wie ein Sprecher der iranischen Atombehörde der halbamtlichen Nachrichtenagentur Fars sagte. Laut dem iranischen Fernsehen nehmen Atominspektoren der Vereinten Nationen derzeit in der Atomanlage in Natans die entsprechenden technischen Schritte vor. Übereinstimmenden Medienberichten zufolge hat die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) bestätigt, dass der Iran erste Schritte zur Begrenzung seines Atomprogramms unternommen habe.

Die USA und die EU hatten eine Lockerung ihrer Wirtschaftssanktionen gegen Teheran angekündigt, wenn die IAEA bestätigt, dass sich der Iran an seine Verpflichtungen aus dem Genfer Abkommen hält. Neben der Aussetzung der Uran-Anreicherung auf 20 Prozent darf Teheran laut des Atomabkommens keine weiteren Zentrifugen installieren. Der Westen verdächtigt den Iran, im Rahmen seines Atomprogramms an Nuklearwaffen zu arbeiten.

Teheran bestreitet dies vehement und beharrt auf seinem Recht zur zivilen Nutzung der Kernenergie. Im November hatten sich die fünf UN-Vetomächte sowie Deutschland (P5+1) mit dem Iran auf ein vorläufiges Atomabkommen verständigt, in dem festgelegt wurde, dass der Iran zentrale Teile seines Atomprogramms für sechs Monate aussetzt und schärfere Kontrollen seiner Anlagen zulässt. Im Gegenzug lockert der Westen seine Wirtschaftssanktionen gegen das Land.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 20.01.2014

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