Atomausstieg: Eon-Chef warnt vor Überforderung der AKW-Betreiber

Der Vorstandsvorsitzende des deutschen Energiekonzerns Eon, Johannes Teyssen, hat in einem Interview mit der Tageszeitung "Die Welt" (Montagausgabe) vor einer finanziellen Überforderung der Betreiber von Atomkraftwerken gewarnt.

Düsseldorf (dts Nachrichtenagentur) - "Man kann den Lastesel nicht erst schlachten und ihn dann weiter tragen lassen wollen", sagte Teyssen vor dem Hintergrund der Diskussion über die Finanzierung der ökologischen Energiewende. "Wir werden uns nicht entziehen, sondern den Karren auch auf dem alternativen Landweg - wenn am Ende wirklich gewollt - mitziehen", sagte Teyssen: "Aber wer unsere Investitionen in eine andere Energiezukunft fordert, muss uns dazu auch finanziell die Möglichkeit erhalten." Der Eon-Chef wies darauf hin, dass die alternativen Energien auch Nachteile hätten.

"Der Klimaschutz kann nicht so schnell vorangebracht werden, da in zehn Jahren bestimmt noch kein europäisches Supernetz für grüne Stromimporte etwa aus Nordafrika funktioniert. Wir brauchen viel mehr Gas- und einige weitere Kohlekraftwerke und schnell leistungsfähige Netze. Der CO2-Ausstoß wird zwangsläufig höher, und Deutschland wird seine Klimaziele in den kommenden zehn Jahren nicht erreichen."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 17.04.2011

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