Außenhandelsverband BGA fürchtet Zerfall der Euro-Zone

Deutschlands Außenhändler machen sich Sorgen um den Fortbestand der Euro-Zone.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Es stelle sich die Frage, wie lange Feuerwehraktionen wie in Zypern noch tragen: "Diese Art der Rettung läuft nicht ewig", sagte Anton Börner, der Präsident des Bundesverbands Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA), der "Welt". Zumal auch große Volkswirtschaften wie Italien angeschlagen seien. Börner befürchtet daher das Schlimmste: "Wenn Italien nicht in den nächsten zwölf Monaten sichtbare Reformen schafft, ist der Euro nicht mehr zu halten."

Und dass es die notwendigen Reformen gibt, hält der BGA-Chef zumindest für fragwürdig. "Dort verlässt man sich zu sehr darauf, dass die Deutschen Italien nicht fallen lassen." Den deutschen Außenhändlern, die im vergangenen Jahr Waren im Wert von rund 1,1 Billionen Euro exportiert haben, rät Börner daher, sich auf den Ernstfall vorzubereiten.

"Die Unternehmen müssen schon jetzt handeln und sich ernsthaft auf alle Szenarien einstellen. Es kann eine schnelle Systemänderung geben, etwa eine Teilung Europas in Nord und Süd." Mit dem Jahresauftakt zeigte sich der BGA-Präsident unzufrieden.

"Das erste Quartal war ruhig, zu ruhig", sagte Börner. Die Branche liege nach den ersten drei Monaten noch unter den Planzahlen. Statt der erhofften Trendwende nach einem schwachen Schlussquartal 2012 habe es nur ein ganz leichtes Wachstum gegeben, insbesondere durch die anhaltende Unsicherheit und Zurückhaltung in Europa.

Börner verliert deswegen aber nicht seinen Optimismus für das Gesamtjahr: "Wir sehen nach wie vor die Möglichkeit, den Export um vier bis fünf Prozent zu steigern." Diese optimistische Prognose steht allerdings unter dem Vorbehalt, dass sich die Euro-Krise nicht noch weiter zuspitzt.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 29.03.2013

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