Außenminister Westerwelle: Äußerungen Lukaschenkos über Homosexuelle sind empörend

Bundesaußenminister Guido Westerwelle (FDP) hat abwertende Bemerkungen des weißrussischen Präsidenten Alexander Lukaschenko über Minderheiten und insbesondere Homosexuelle mit Empörung zurückgewiesen.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Herr Lukaschenko missachtet die Menschen- und Bürgerrechte des eigenen Volkes tagtäglich. Es ist gut, dass Europa geschlossen dagegen vorgeht", sagte Westerwelle der Tageszeitung "Die Welt". Die Verstimmung geht auf einen Besuch Westerwelles gemeinsam mit seinem polnischen Amtskollegen Radoslaw Sikorski bei Lukaschenko in Minsk im November vergangenen Jahres zurück.

Beim Thema Minderheiten habe Lukaschenko erklärt, wenn zwei Frauen Sex hätten, sei dies in Ordnung, wenn es aber zwei Männer täten, würde er sie mit allen anderen zusammen in ein Camp schicken, hieß es aus diplomatischen Kreisen. Die beiden Außenminister hätten sich erst ungläubig, dann kopfschüttelnd angeschaut und anschließend klar auf die verbrieften Menschen- und Grundrechte verwiesen. Dieser Tage legte Lukaschenko nach, indem er in einem Fernsehinterview erklärte, er möge "keine Schwuchteln".

Er habe dem deutschen Außenminister geraten habe, ein "normales Leben" zu führen: "Ich habe ihm das ehrlich gesagt und ihm dabei in die Augen geschaut."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 28.02.2011

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