Außenminister Westerwelle gegen massive Ausweitung des Euro-Rettungsschirms

Bundesaußenminister Guido Westerwelle (FDP) hat sich gegen eine massive Ausweitung des Euro-Rettungsschirms ausgesprochen.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - In einem Interview mit "Bild am Sonntag" sagte Westerwelle: "Man kann eine Schuldenkrise nicht dadurch lösen, dass man noch höhere Schulden macht." Aus diesem Grund lehne er auch die Einführung von Euro-Bonds ab. Kritik aus den USA an der europäischen Sparpolitik wies Westerwelle zurück: "Die Ursache der derzeitigen Krise sind zu viel Staatsschulden in Europa, aber auch weltweit. Deshalb kann ich manche kritische Bemerkung von unseren amerikanischen Freunden an unserer Politik des Schuldenabbaus nicht nachvollziehen." Um eine erneute Krise zu vermeiden müssen nach Ansicht Westerwelles drei Dinge sichergestellt sein: "Europa muss zu einer Stabilitätsunion entwickelt werden, die den Namen auch verdient. Zweitens brauchen wir harte Sanktionen gegen Staaten, die dauerhaft unsolide haushalten. Und drittens muss die Wettbewerbsfähigkeit der EU-Staaten gestärkt werden." Der Bundesaußenminister warnte nachdrücklich vor den Folgen eins Ausstiegs aus dem Euro: "Alles, was wir getan haben und tun werden, dient dem Ziel, unsere Währung, unsere Wirtschaftskraft und damit unseren Wohlstand zu schützen. Ich kann nur davor warnen, auch nur mit dem Gedanken zu spielen, aus Europa und dem Euro auszusteigen. Das wäre nichts anderes als ein Programm zur Verarmung von uns allen. Denn wir haben keine nennenswerten Rohstoffe, sondern leben vom Ideenreichtum der Bürger und der Verflechtung unserer Wirtschaft mit der Welt."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 16.10.2011

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