Autofahrerverbände kritisieren kostenpflichtiges Luftdruck-Auffüllen an deutschen Tankstellen

Führende Autofahrerverbände setzen sich vehement gegen die Geschäftspraxis an immer mehr Tankstellen zur Wehr, für das Auffüllen von Reifen mit Luftdruck neuerdings Geld zu verlangen.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Das berichtet die "Bild-Zeitung" in ihrer Dienstagausgabe. Das Blatt zitiert den Sprecher des ADAC, Jürgen Grieving, mit den Worten: "Eine neue Masche, den Autofahrern das Geld aus der Tasche zu ziehen. Man fragt sich, was kommt als nächstes: Parkgebühr für die Tankzeit an der Zapfsäule?" Zuvor hatte "Auto-Bild" in der aktuellen Ausgabe berichtet, dass bundesweit bereits 200 Stationen auf Luftautomaten umgestellt worden seien, die nur mit Bargeld funktionieren.

Fünf Minuten Zeit zum Aufpumpen der Reifen kosten demnach einen Euro. Dem Bericht zufolge werden zum Beispiel an Shell-Tankstellen nahe der holländischen Grenze sechs Monate lang Automaten mit Münzgeldeinwurf getestet - zunächst seien dabei drei Geräte im Einsatz. In Holland werde kostenpflichtiges Reifenaufpumpen seit Jahrzehnten akzeptiert.

Das Betreiben der Luftautomaten durch einen Technikdienstleister sei für die Pächter günstiger, spare Betriebskosten und sorge für Zusatzerlöse, da die Einnahmen geteilt werden. Rainer Hillgärtner, Sprecher des ACE Auto Club Europa, attackiert die Mineralölunternehmen in ungewöhnlich scharfer Form: "Erst der Benzinpreis-Wucher an den Zapfsäulen, dann die Pinkelmaut in den Raststätten, und jetzt Extra-Kosten für ein paar Liter Luft! Müssen die Kunden bald auch noch fürs Wischwasser Gebühr abdrücken? Wir fordern: Schluss mit der dreisten Geld-Scheffelei der Tankstellenbetreiber. Autofahrer sind zu Recht zornig - und sollten darauf antworten: Nein, Tanke!" Shell Deutschland erklärte zu den Vorwürfen, dass das Unternehmen nicht zuständig sei.

Shell-Sprecher Matthias von Glischinski-Kurc sagte der Online-Ausgabe von "Bild": "Über die Einführung der Luftprüfgeräte entscheidet der Tankstellenpartner. Soweit wir hören, schätzen die Kunden an den Stationen, die entsprechende Automaten installiert haben, dass die Geräte jederzeit verfügbar sind."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 26.07.2011

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