Autor Navid Kermani protestiert gegen Steinigung der Iranerin Aschtiani

In einem Protestschreiben wendet sich der deutsch-iranische Schriftsteller Navid Kermani in der "Frankfurter Rundschau" (Dienstagausgabe) dagegen, dass Sakineh Mohammadi Aschtiani im Iran zum Tode durch Steinigung verurteilt wurde: "Abgesehen von allen naheliegenden, jedem zivilisierten Menschen unserer Zeit einleuchtenden Gründen, warum die Steinigung die barbarischste Form der Strafe darstellt, möchte ich als iranischer Staatsbürger und Muslim auch ausdrücklich die Scham und die Wut darüber bekennen, dass dieses abstoßende Urteil in Iran und unter Berufung auf den Islam gefällt wurde. Sakineh Mohammadi Aschtiani ist kein Einzelfall. Aber dieser einzelne Fall muss die Welt, insbesondere auch die islamischen und südlichen Regierungen, die sich aus anti-westlichen Reflexen mit einer Diktatur gemein machen, auf die katastrophale Lage der Menschenrechte aufmerksam machen, die Benachteiligung der Frauen, die Verfolgung der Bahais, den Kampf gegen die Sufis, die Repressionen an den Universitäten und Theologischen Seminaren, die Unterdrückung jedweder Opposition, die Misshandlungen in den Gefängnissen, die systematische Vernichtung von Kunst, Literatur und freier Meinungsäußerung, kurz: auf das Schicksal einer geknechteten Nation."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 24.08.2010

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