Autoren und Verleger kritisieren Gesetzesnovelle zum Urheberrecht

Mehr als 250 Schriftsteller, Verleger und Agenten protestieren in einem offenen Brief gegen den Entwurf für ein neues Urhebergesetz aus dem Bundesfinanzministerium.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Die vorgelegte Gesetzesnovelle dient weder dem Interesse der Autoren noch der Bewahrung unserer vielfältigen Kulturlandschaft", heißt es in dem Schreiben, das dem "Spiegel" vorliegt. "Dieses Reformvorhaben sabotiert die Ziele, die es zu erreichen glaubt", sagte Hans Magnus Enzensberger dem "Spiegel". Der Protest der Intellektuellen wendet sich im Besonderen gegen das geplante Rückrufsrecht, das es Autoren gestatten würde, ihre Werke nach fünf Jahren von einem Verlag abzuziehen und zu neuen Konditionen anzubieten.

In der Literaturbranche fürchtet man, dass dieses Gesetz kleinen, unabhängigen Verlagen die Arbeitsgrundlage entziehen könnte. Buchpreisträger Frank Witzel kritisiert im "Spiegel", dass Verleger und Autoren durch die Gesetzesnovelle zu Antagonisten mit unterschiedlichen Interessen aufgebaut würden. Bundesjustizminister Heiko Maas verteidigt den Entwurf: "Wir haben das Rückrufsrecht flexibel gestaltet. Der wirtschaftliche Erfolg bei der Verwertung eines Nutzungsrechts soll sich für den Urheber positiv auswirken. Das ist der Grundgedanke des Urheberrechts."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 11.12.2015

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