Aygül Özkan tritt Amt als erste muslimische Ministerin an

Hannover (dts Nachrichtenagentur) - Mit Aygül Özkan tritt heute erstmals in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland eine Muslimin ein Ministeramt an.

Der niedersächsische Landtag hat heute mit der Mehrheit von CDU und FDP der Ernennung der CDU-Politikerin zur neuen Sozialministerin des Bundeslandes zugestimmt. Die 38-Jährige hatte zuvor mit ihren Äußerungen zu Kreuzen in Bildungseinrichtungen für Aufregung gesorgt. "Christliche Symbole gehören nicht an staatliche Schulen", hatte Özkan erklärt, ebenso wie Kopftücher.

Für Einrichtungen in kirchlicher Trägerschaft gelte das allerdings nicht. Bereits vor 25 Jahren hatte der Streit um Kruzifixe in Klassenzimmern das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe beschäftigt. Damals klagte ein Mann gegen die christlichen Symbole im Klassenzimmer seiner Kinder und bekam Recht.

Niedersachsens Ministerpräsident Christian Wulff (CDU) widerrief die Äußerung Özkans dennoch. "Frau Özkan akzeptiert, dass in Niedersachsen in den Schulen Kreuze willkommen und gewünscht sind. Sie trägt diese Linie mit. Damit ist das Thema erledigt", so der Ministerpräsident.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 27.04.2010

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