Böhmer distanziert sich in der Einwanderungsdebatte von der CSU

Vor dem Integrationsgipfel im Kanzleramt am Mittwoch hat sich die Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, Maria Böhmer (CDU), von der Position der CSU in der Einwanderungsdebatte distanziert.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - In dem Leitantrag des CSU-Parteitags am vergangenen Wochenende hieß es, Deutschland sei kein klassisches Zuwanderungsland". Böhmer sagte der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Mittwochsausgabe), zwar liege es "auf der Hand", dass die Bundesrepublik "kein klassisches Einwanderungsland wie die Vereinigten Staaten sei. Allerdings gehöre "die Bundesrepublik zu den größten Einwanderungsländern".

"20 Prozent der Bevölkerung haben einen Migrationshintergrund", sagte die Staatsministerin der Zeitung. Sie sprach sich zudem dafür aus, sowohl das Potential der hier lebenden Migranten zu nutzen als auch den Zuzug qualifizierter Einwanderer zu steuern: "Ich glaube, wir brauchen beides." Böhmer kündigte zudem an, der Gipfel im Kanzleramt wolle einen nationalen Aktionsplan verabschieden, der den bestehenden Integrationsplan konkretisieren und die Integrationspolitik messbar machen solle.

Neben dem Fachkräftemangel befasst sich der Gipfel, an dem die Bundeskanzlerin und mehrere Bundesminister, Vertreter der Länder sowie von Einwandererorganisationen teilnehmen werden, auch mit der Lage der Einwanderer in sozialen Brennpunkten und der Sprachförderung von Erwachsenen in Integrationskursen und von Kindern in der frühkindlichen Bildung.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 02.11.2010

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