Börsenhochzeit wird immer unwahrscheinlicher

Die Fusion von Deutscher Börse und Nyse Euronext wird immer unwahrscheinlicher: Probleme gibt es nicht nur mit der EU-Wettbewerbskommission in Brüssel, sondern auch mit der hessischen Börsenaufsicht.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Wir haben rechtliche Bedenken, die wir mit der Deutschen Börse diskutieren", sagte Hessen Wirtschaftsminister Dieter Posch dem "Handelsblatt" (Freitagsausgabe). Die Argumente des Dax-Konzerns seien bislang nicht überzeugend gewesen. Konkret geht es bei den Diskussionen um den sogenannten Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag, den die Deutsche Börse mit der neu gegründeten Muttergesellschaft abschließen soll.

Posch fürchtet außerdem einen zu großen Einfluss von Nyse Euronext auf den Dax-Konzern und den Finanzplatz Frankfurt. Zahlreiche Arbeitsplätze seien von dieser Fusion betroffen. Das gelte es zu berücksichtigen, sagte der FDP-Politiker.

Man solle ruhig nach Frankreich schauen. "Nachdem die Euronext 2006 mit der Nyse fusionierte, ist die Bedeutung von Paris als Börsenstandort immer weiter geschwunden", sagte Posch. Der Wirtschaftsminister wird erst nach der EU-Wettbewerbskommission, die voraussichtlich am 1. Februar entscheiden wird, ein Urteil fällen.

Anweisungen aus Berlin soll es Posch zufolge nicht geben: "Der Bundeswirtschaftsminister hat sich dahingehend geäußert, sich nicht einmischen zu wollen. Da besteht ja auch gar keine Zuständigkeit", sagte der FDP-Politiker.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 19.01.2012

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