BAMF-Präsident sieht steigende Kirchenasyl-Zahlen kritisch

Der Präsident des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (BAMF), Manfred Schmidt, hat sich kritisch über die steigenden Kirchenasyl-Zahlen geäußert: "Jahrelang haben wir in diesem Bereich gut mit den Kirchen zusammengearbeitet. Das muss nun wieder gelingen", sagte Schmidt im Interview der "Welt". Der Behördenchef betonte, dass diese Tradition aus guten Gründen vom Staat toleriert worden sei, "solange sie für die Klärung von umstrittenen Einzelfällen genutzt wurde". Er habe den Eindruck, "dass die Kirchen das Kirchenasyl immer häufiger als Systemkritik am europäischen Dublin-System der Zuständigkeitsverteilung nutzen", kritisierte der BAMF-Präsident.

Früher sei es beim Kirchenasyl um wenige Einzelfälle gegangen, bei denen nach einer negativen Asylentscheidung die Abschiebung ins Herkunftsland verhindert werden sollte. "Heute beobachten wir, dass das Kirchenasyl vermehrt solchen Menschen gewährt wird, für deren Verfahren eigentlich andere EU-Staaten zuständig sind", so Schmidt.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 24.02.2015

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