BASF Personalvorstand lehnt gesetzliche Frauenquote ab

Margret Suckale, Personalvorstand beim Chemiekonzern BASF, lehnt eine gesetzliche Frauenquote ab.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Ich bin kein Freund der gesetzlichen Quote. Ich glaube, der Weg der 30 Dax-Unternehmen ist richtig - die freiwillige Selbstverpflichtung. So bekommen wir mehr Frauen in Führungspositionen", sagte Suckale im Interview mit der "Süddeutschen Zeitung" (Montagsausgabe).

Sie ist eine der wenigen Frauen im Vorstand eines Dax-Konzerns. Sie fordert, die Rahmenbedingungen in Deutschland zu ändern, etwa bei der Kinderbetreuung. Diese werde beispielsweise in Frankreich mehr gefördert als hier.

Bis 2020 wolle BASF 15 Prozent Frauen in Top-Jobs haben. Das ist im Vergleich mit anderen Firmen wenig. "Chemiker und Ingenieur sind klassische Berufe bei uns und die üben meist Männer aus", erklärte sie.

Ein Betreuungsgeld für Mütter, die zuhause bleiben, lehnt Suckale ab. "Das Betreuungsgeld finde ich nicht gut", sagte sie. Kinder profitierten von einer guten Betreuung mit professionellen Erziehern und in Gruppen mit anderen Kindern häufig mehr als von einer häuslichen Betreuung.

Die Managerin warnte auch vor einer Zersplitterung der Gewerkschaften. Dies sei ein Thema für die deutsche Wirtschaft insgesamt. "Es geht nur über eine gesetzliche Festschreibung der Tarifeinheit, ohne in die Tarifautonomie einzugreifen. Sie ist Teil des Erfolgs der deutschen Wirtschaft."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 13.05.2012

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